Ibach-Stein
Besichtigung der Firma Ibach-Steinkonservierung:
Alte Steine und Chemie

Im Oktober 2001 besuchten die Neigungsgruppe "Natur und Technik" und die Neigungsgruppe "Chemie" mit ihren beiden Kursleitern, OStR Först und StR z.A. Dirauf, die Firma Ibach.

Dieses im Landkreis Bamberg angesiedelte Familienunternehmen hat sich einer sehr interessanten Aufgabe verschrieben. Es konserviert  vom Ver- und Zerfall bedrohte Steindenkmäler. So wurden dank ihrer Hilfe Marmorstatuen in Sanssouci-Potsdam, Skulpturen am Kölner Dom, das barocke Seegitter in Schloss Seehof sowie viele weitere steinerne Zeugen der Vergangenheit vor dem unwiederbringlichen Zerfall und dem Vergessen bewahrt.  

Gereinigt oder schon konserviert? Herr Wolf Ibach erklärt, dass durch die Konservierung der Istzustand eines Kunstwerkes erhalten werden soll.  

Bei unserer Firmenbesichtigung wurden wir zunächst von Frau Heide Ibach in ihrer charmanten Art mit Hilfe des Diaprojektors in die theoretischen Grundlagen des natürlichen Verfallprozesses und der möglichen Konservierung durch ihre Acrylharz-Volltränkung eingeführt.

  
Frau Ibach demonstriert die Probleme der Konservierung an einer stark verwitterten Statue. Die abgebildete Statue soll gereinigt und konserviert werden, da sie nach der Befestigung des abgebrochenen, jedoch sehr gut erhaltenen Hauptes immer noch ein beachtenswertes Denkmal darstellt.


Nachdem uns die chemischen Grundlagen einigermaßen klar waren, führte uns Herr Ibach in die Werkshalle. Dort konnten wir die nötigen Maschinen in ihrer vollen Größe bestaunen und uns überlegen, welche der herumstehenden Statuen denn schon mit Acrylharz getränkt waren, bzw. bei welchen dieser Prozess noch bevorstand. Nach allgemeinem Rätselraten lüftete Herr Ibach den Geheimnis-Schleier und wir mussten zu unserer Verwunderung feststellen, dass wirklich kein optischer Unterschied zwischen "Vorher" und "Nachher" besteht.

In diesen Ungetümen von Öfen findet die Aushärtung des Acrylharzes statt.


Da die Tochter der Familie Ibach selbst Schülerin am KHG war, wusste Frau Ibach natürlich, dass Schüler in diesem Alter immer Hunger haben und überraschte uns mit einem süß-salzigen Imbiss, den wir natürlich nicht ablehnen konnten.
Picknick
In diesen Tanks lagert der "Saft" für die Acrylharz-Volltränkung: flüssiges Methylmethacrylat.

Nach einem kurzen Abstecher in die "Hexenküche", d.h. zu den benötigten Chemikalien, von denen wir eine Nase voll mitnehmen durften, und in das hochtechnische Labor verabschiedeten wir uns und fuhren - angefüllt mit neuem Wissen und Nussschnecken - zurück ans KHG.

Im Labor leuchteten die Augen der Schüler. Herr Ibach gab uns einen Einblick in die zahlreichen Analyseverfahren, die vor einer Konservierung ablaufen müssen. Eine große Hilfe leistet dabei auch die Sammlung mit Bohrkernen unterschiedlicher Gesteine, aus denen Skulpturen hergestellt werden.
Danke für den interessanten Nachmittag, liebe Frau Ibach,  lieber Herr Ibach!
Hilmar Dirauf
(Okt. 2001)