Das Alte Krankenhaus und der Chirurgische Pavillon

Untere Sandstraße 30a
Bauzeit: August 1899 bis April 1901
Eröffnung: 21. April 1902
Bauausführung: ? Staller
Ausstattung:

  • plastischer Schmuck: Philipp Dorsch
  • Malerei: Bonifaz Locher , Glaskunstmalereien und vier Poträtbüsten im Treppenhaus

  • Kosten: 400.000 Mark (Altes Krankenhaus: 350.000 Mark; Chirurgischer Pavillon: 50.000 Mark)
    Heutige Nutzung: Stadtarchiv

    Das Alte Krankenhaus:

    Erlwein nahm zunächst einige Änderungen am Alten Krankenhaus vor, da die sanitäre Ausstattung und die Räume zur Untersuchung der Patienten veraltet waren. So wurden Wasch- und Kochküche ab April 1899 erweitert. Ein weiterer Fortschritt war, dass Erlwein eine zu derzeit moderne dampfbetriebene Zentralheizungb einbauen ließ. Zusätzlich ließ Erlwein ein Sezierzimmer, einen Raum für bakteriologische Untersuchungen und einen neuen Viehstall bauen.

    Alte Chirurgie

    Bereits am Jahresende war der Umbau abgeschlossen, so dass Bäder und eine neue Waschküche schon im Februar 1900 benutzt werden konnten.

    Der Chirurgische Pavillon:

    Schon am 26. Mai 1886 plante man das Alte Krankenhaus zu erweitern. So wurden bereits 1890 vom damaligen Stadtbaumeister Johann Lindner und vom Oberwundarzt Dr. Lothar Nebinger Pläne für einen selbstständigen Nebenbau des Alten Krankenhauses ausgearbeitet, die jedoch nicht nur aus finaziellen Gründen nicht ausgeführt wurden. Sowohl die Folgen eines jederzeit möglichen Ausbruchs einer Choleraepidemie, als auch der Ausbruch einer Abdominaltyphus-Hausepidemie, bewirkten keine Genehmigung des Baus, obwohl dieser eigentlich dringend notwendig war, da die Mittelstadt Bamberg medizinisch schlecht organisiert war.

    Badeszene am Krankenhaus

    Hans Erlwein war erst 3 Monate im Amt als die städtischen Kollegien schon am 3./7. Februar 1899 ihr "Ja" zum Bau des Chirurgischen Pavillons gaben. Sie stellten dafür 350.000 Mark zur Verfügung. Erlwein besichtigte darauf mit Dr. M. Jungengel verschiedene erst kürzlich gebaute Krankenhäuser und stellte so knapp einen Monat später, am 8. April 1899, die Pläne fertig.
    Das Gebäude wurde von Erlwein in drei Abschnitte eingeteilt. Im Kopfbau, der mit drei Stockwerken der größte war, waren Besucher- und Verwaltungsräume eingebaut. An ihn baute man in einstöckigen Gebäuden zwei Operationssäle, Ambulanz und Warteräume an, an. Der südliche Teil beinhaltete die Betten, sowie Aufenthaltsräume für Personal und Patienten.
    Erlwein setzte Alt- und Neubau selbstbewusst gegenüber, jedoch hielt er genügend Abstand, dass kein Gebäude zu nahe am anderen stand. Die Dächer wurden unterschiedlich groß gebaut, so dass die Sicht auf den Domberg vom gegnüber liegenden Ufer nicht behindert wurde.
    Zusätzlich stattete man den Pavillon mit den neusten Techniken aus. So wurde das Krankenhaus zur "Musteranstalt".

    Stadtarchiv