Kaiserportal-Einweihung
Einweihung des Kaiserportals
Detailaufnahmen des renovierten Kaiserportals
Zeitungsbericht:
Eine barocke Augenweide erwacht neu
DENKMALPFLEGE - Die sanierte Figurengruppe des Kaiser-Heinrich-Portals am ehemaligen Kloster St. Michael erstrahlt in frischem Sandsteinglanz. Auch Schüler des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums sind mit einer Patenschaft an dem Projekt beteiligt.
Stolzes Ergebnis einer Denkmalpatenschaft: Das Kaiserportal an der ehemaligen Benediktinerabtei Michelsberg zerbröselte fern den Blicken der Öffentlichkeit. Durch das Engagement des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums ist das Denkmal vorerst gerettet. Die Sanierungskosten betrugen über 80.000 EUR.
Bamberg - Strahlend blauer Himmel, strahlende Gesichter, und selbst Heinrich und Kunigunde scheinen nach ihrem Facelifting mehr als ein Lächeln für ihre neugierigen Besucher an diesem schönen Dienstagmorgen übrig zu haben. Der äußere Rahmen hätte nicht stimmiger ausfallen können, als mit der Einweihung des so genannten "Kaiserportals" - es handelt sich dabei um den Eingang zum Prälatenbau an der Südseite des ehemaligen Benediktinerklosters St. Michael - wieder einmal ein Stück Bamberger Geschichte lebendig gemacht wurde.
"Stein beginnt zu reden"
Gesäumt wird das Portal an beiden Seiten von einer aus dem Jahr 1737 stammenden Figurengruppe aus Schilfsandstein, die Kaiser Heinrich und seine Gemahlin, Kaiserin Kunigunde, zeigt. Darüber ist der über dem Teufel dominierende, singende Erzengel Michael zu sehen. Die Skulpturen zählen zu den bedeutendsten Werken des Bildhauers Johann Peter Benkert. Von Witterungsschäden stark in Mitleidenschaft gezogen, wurden die malträtierten Figuren vor vier Jahren von Experten eingehend untersucht. Finanzielle Mittel für eine Komplett-Sanierung waren jedoch nicht vorhanden, so dass lediglich eine provisorische Notsicherung vor Regen und Schnee schützten.
Dass aus der brüchigen Skulpturengruppe "nun wieder eine barocke Augenweide geworden" ist, wie sich Oberbürgermeister Andreas Starke bei der gestrigen Einweihungsfeier vor Ort freute, ist nicht zuletzt dem ehrenwerten Einsatz von Schülerinnen und Schülern des Bamberger [Kaiser-Heinrich-]Gymnasiums zu verdanken.
OB Andreas Starke bei seiner Ansprache
Auf Anregung von Heide Jbach von der "Denk-Mal-Stiftung Bischberg/Bamberg" übernahmen die jungen Leute unter dem Motto "Stein beginnt zu reden" die Denkmalpatenschaft für das Kaiser-Heinrich-Portal. Das Engagement der Schüler und ihr Werben um Gelder und Sponsoren war erfolgreich: Die Sparkassenstiftung, die Messerschmitt-Stiftung, aber auch die "Denk-Mal-Stiftung Bischberg/Bamberg" selbst und zahlreiche Bamberger Bürger griffen für das Sanierungsprojekt "Kaiserportal" tief in die Tasche. Auf diese Weise kamen 47.000 Euro zusammen. Weitere Zuschussgeber für das Projekt fanden sich dann in der Oberfrankenstiftung und im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Unter Federführung der Abteilung Denkmalpflege im städtischen Hochbauamt wurde schließlich 2007 mit der Sanierung begonnen. Im Frühjahr dieses Jahres wurden die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen.
Heide Jbach, die Initiatorin und Mentorin der Denkmalprojekte des KHG, freut sich über den Abschluss der Sanierungsarbeiten am dritten Patendenkmal. Mit ihr freuen sich OB Andreas Starke und die Schüler.
Der Oberbürgermeister dankte allen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben, ganz besonders jedoch den Schülern und Lehrern des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums, von denen eine ganze Schar ebenfalls an der Restaurierungsfeier am Dienstag teilnahm. Starke: "Ehrenamtliches Engagement ist das Salz in der Suppe beim Funktionieren einer Stadt."
"Pflege der Erinnerung"
KHG-Schulleiter Herbert Brunner hob die "Pflege der Erinnerung und der Geschichte" hervor. In einer Zeit der Spaßgesellschaft sei "die bemerkenswerte Leistung der Schüler" in ihrem Einsatz für vergessene Denkmäler um so mehr zu würdigen.
OStD Herbert Brunner lobte das Engagement seiner Schüler
Dem Oberstufenschüler Niklas von Essenberg (ebenfalls KHG) war es vorbehalten, für den angemessenen musikalischen Rahmen der kleinen Freilicht-Feier zu sorgen: Seiner Konzertgitarre entlockte er traumhafte Takte aus der Feder von Anton Logy und Mauro Giuliani - eingerahmt von einem strahlenden Kaiserpaar.
OStRin Annette Glück-Schmidt forciert seit 2001 die Denkmalprojekte am Kaiser-Heinrich-Gymnasium.
Quelle:
PELNASCH, G.: Eine barocke Augenweide erwacht. Bamberg: Fränkischer Tag, 30.07.2008, S. 10.
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