14. Jahrhundert
1338 Obere Pfarre 1349 Judenverfolgung 1350 Wunderburg
1368 erster Gärtner 1386 Inselrathaus 1387 Weihe Obere Pfarre
1390 Fronleichnam 1392 Karmelitenkreuzgang


1338-1421 Bau der Oberen Pfarre  
1338 beginnen die Bauarbeiten der Pfarrkirche "Obere Pfarre" an. 1392 kam der gotische Chor, der eine Sehenswürdigkeit ist, dazu. Die Vollendung war 1421.
Obere Pfarre von Westen



  
Die Pfarrkirche Unsere Liebe Frau wird im Volksmund "Obere Pfarre" genannt. Der Begriff wurde ursprünglich als Gegensatz zur "Unteren Pfarre" (Pfarrkirche St. Martin) geprägt.

Homepage: Obere Pfarre Bamberg


1349 Judenverfolgung  
Die Juden werden für die Pest und Brunnenvergiftung verantwortlich gemacht. Die daraus resultierenden Verfolgungen bewirken eine starke Reduzierung der jüdischen Gemeinde. Alle jüdischen Einrichtungen innerhalb der Immunitäten gehören spätestens ab 1422 (weitere Judenverfolgung) dem Fürstbischof. An der Stadtmauer hinter der Kesslerstraße entwickelt sich nach der Vertreibung aus der Judenstraße ein neues Judenviertel.

1350 Wunderburg  
Fürstbischof Friedrich von Hohenlohe (1344-1352) erlaubt seinem Küchen- u. Forstmeister Friedrich von Rotenstein zwischen dem Hundsbühl (heutige Nürnberger Straße vom Steinweg bis zur Einmündung Strickerstraße) und der Nürnberger Straße den Bau eines wehrhaften Hauses mit einem Stadel (Stall, Scheune) und anderen Häusern. Es wird ein wehrhaftes Haus, eine "Hofstatt" errichtet, die vor Räubern und Tieren geschützt war. Dieses Haus war offensichtlich so bewundernswert, "also festiglich und köstlich", dass man es die Wunderburg nannte. Der Fürstbischof stellt die Wunderburg unter seinen Schutz.
Um 1600 ist die Wunderburg bereits eine stattliche Siedlung, die im Osten durch den Koppenhof (Pferdekoppel) von der Nürnberger Straße getrennt ist. Nördlich verläuft die Egelseestraße. (Aus dem Plan von Braun-Hogenberg 1617; Vorlage: Zweidler-Plan von 1602)


1368  
Der erste Gärtner Bambergs, Fritz Pleisner, wird in einer Urkunde erwähnt.

1386 Bau des Inselrathauses  
Auf der Grenze zwischen bischöflicher und bürgerlicher Stadt bauten die Bürger auf einer kleinen Regnitz-Insel ihr neues Rathaus, heute das alte Rathaus oder Inselrathaus genannt.
Altes Rathaus (Bergseite)
Blick vom Geyerswörth-Steg zum Alten Rathaus
Das Alte Rathaus liegt auf einer Insel im linken Regnitzarm und markierte im Mittelalter neutrales Gebiet zwischen der bürgerlichen Talstadt und der kirchlichen Bergstadt. Durch die Lage entstand ein in seiner Form einzigartiges Bauwerk.

1387 Weihe der Oberen Pfarre  
17. Mai (Christi Himmelfahrt): Bischof Lambrecht von Brunn weiht die Pfarrkirche "Zu unsrer Lieben Frau" (Obere Pfarre) ein.

1390 Erste Fronleichnamsprozession  
Der Klerus der Dom- und Kollegiatskirchen begeht zum ersten Mal die Fronleichnamsprozession.

1392 Karmelitenkreuzgang  
Der Kreuzgang im jetzigen Karmelitenkloster wird mit 64 rätselhaften Säulenkapitellen neu gebaut. Dabei wurde auf die Formen der Romanik zurückgegriffen.
Karmelitenkreuzgang
Säulenkapitell im Karmelitenkreuzgang
Mit einem Ausmaß von 25 x 35 m ist der Kreuzgang von St. Theodor Bamberg (Karmelitenkirche) der größte spätromanische Kreuzgang Deutschlands aus dem 14. Jahrhundert. Den Bemühungen der Karmeliten nach ihrer Rückkehr nach Bamberg (1903) ist es zu verdanken, dass die nach der Säkularisation herausgebrochenen, Zweck enfremdeten Säulen ihrer ursprünglichen Bestimmung wieder zugeführt wurden.


(Zusammenfassung: Jonas Seeberger)
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Quelle:
MOSER, P.: Bamberg, Geschichte einer Stadt. Bamberg: Babenberg Verlag, 1998.