13. Jahrhundert
1208 Königsmord in BA 1227 hl. Elisabeth in BA 1230 Stadtsiegel
1237 Weihe des 3. Domes 1261 Immunitäten


1208 Königsmord in Bamberg  
Der jüngste Sohn Friedrich Barbarossas, Philipp von Schwaben, der König und zukünftiger Kaiser war, wurde mit 31 Jahren [wahrscheinlich] von Pfalzgraf Otto von Wittelsbach mit dem Schwert ermordet. Der Grund war, dass Philipp von Schwaben die Heirat von Otto von Wittelsbach verweigerte.

1227  
Die Landgräfin Elisabeth von Thüringen   wird mit ihren drei Kindern zu Bischof Ekbert, ihrem Onkel, nach Bamberg befohlen. Ein Hausarrest soltte sie gegen ihre Bestrebungen, Armen zu helfen und dafür ihr Vermögen aufzugeben, heilen. Sie stirbt 1231 im Alter von 24 Jahren an Erschöpfung und wird bereits 1235 heilig gesprochen.
Hl. Elisabeth: Fassadenfigur an St. Elisabeth/Bamberg
Ehemalige Spitalkirche St. Elisabeth in der Oberen Sandstraße: An der westlichen Längsfront befindet sich die 1986 von Wilfried Mölter gefertigte Statue der Heiligen Elisabeth.


1230 Stadtsiegel  
Auf den ältesten erhaltenen Stadtsiegeln befindet sich ein Gewappneter zu Fuß, der mit Helm, Dreieck-Schild und Schwert ausgerüstet ist. Auf der Fahne, die er in der rechten Hand hält, befindet sich wie im Wappenrock auf der Brust ein Kreuz.
Altes Rathaus: Wappenfigur Bambergs
  
Der Stadtritter auf der Westseite (Bergseite) des Alten Rathauses.

1237 Weihe des 3. Doms (Ekbert-Dom)  
Am 6. Mai, dem Geburtstag des heiligen Heinrich, wird der dritte Bamberger Dom geweiht, der in der Amtszeit von Bischof Ekbert  fertig gestellt wurde. - Bischof Ekbert von Meranien wurde ca. 1173 geboren und war ab 1203 Bischof von Bamberg. Nach dem Königsmord am Bischofshof (s. o.) gerät Ekbert in den Verdacht der Mitwisserschaft und muss zu seinem Schwager, dem ungarischen König, fliehen. 1211 kehrt er nach Bamberg zurück. Er stirbt wenige Wochen nach der Domweihe am 5.6.1237.  
Obergeschosse des Südostturmes
Obergeschosse des Nordwestturmes
Die Türme des Bamberger Domes lassen gut den Stilwechsel während der über 30-jährigen Baugeschichte erkennen: links die beiden Obergeschosse des Südostturmes, rechts des Nordwestturmes. Der Bau wurde im Osten begonnen, und folglich sind hier Rundbögen vorherrschend, während sich im Westen die Spitzbögen der Gotik durchgesetzt haben. Das Obergeschoss der Osttürme zeigt Anlehnungen an die Gotik (z. B. Fialen), doch handelt es sich dabei um eine nachgotische Schöpfung: Es wurde erst 1766 eingefügt, um die Osttürme in der Höhe an die Westtürme anzugleichen.


Im Untergeschoß des südöstlichen Turms befindet sich die im spätromanischen Stil angefertigte Adamspforte als ältestes Kirchenportal. Durch sie betrat das Volk die Kirche. Kaiser Heinrich und Kaiserin Kunigunde sowie Adam und Eva, die als erste lebensgroße, nackte Skulpturen der abendländischen Kunst gelten, zieren das Portal und werden jetzt im Diözesanmuseum aufbewahrt.   
Kleine geschmiedete Löwenköpfe, die rechts neben der Gnadenpforte (Nordostturm) eingelassen wurden, legen zwei Maßeinheiten  fest: die "Elle" mit 67 cm und den "Fuß" mit 26,8 cm Länge. (Älteste mittelalterliche Maßeinheiten Europas)  
Zwei kleine und unscheinbare Eisen rechts der Gnadenpforte markieren die Bamberger Elle (67 cm). Es handelt sich dabei um Löwenköpfe. Das dritte Eisen gehörte wohl zum Bamberger Fuß (26,8 cm). Hier konnte jeder Maß nehmen - der Dom war somit im Mittelalter auch "Eichamt".


1261 Bestätigung der Immunitäten  
Bischof bestätigt dem Domkapitel die Steuerfreuheit seiner Stadtbezirke (Immunitäten). Die Bewohner der Immunitäten nennt man Muntäter, die außerhalb der Sonderbezirke lebenden Stadtbewohner nennt man Cives (lat. cives, -is der Bürger).

(Zusammenfassung: Jonas Seeberger)
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Quelle:
MOSER, P.: Bamberg, Geschichte einer Stadt. Bamberg: Babenberg Verlag, 1998.