12. Jahrhundert

1102-1133 Otto der Heilige 1109 Altenburg 1117 Erdbeben
1122 Wormser Konkordat 1124 erste Missionsreise Ottos 1128 zweite Missionsreise Ottos
1133 Gottfried von Viterbo studiert in Bamberg 1139 Heiligsprechung Heinrichs 1189 zweiter Dombrand
1190 Baubeginn 3. Dom 1200 Heiligsprechung Kunigundes


1102-1139  Bischof Otto der Heilige  
Bischof Otto I., der Heilige, führt das darniederliegende Hochstift zur Blüte. Er wird 1106 zum Bischof geweiht und erhält vom Papst 1111 das Pallium






Das Bild aus der in der Michelskirche befindlichen Ottolegende (von 1628) veranschaulicht, dass Bischof Otto stets ein Mann des Ausgleichs war: Man schmiedet ihm Pfeile, um sich seiner Feinde erwehren zu können, doch er lässt sie umschmieden und zum Bau der 1117 durch ein Erdbeben zerstörten Michelskirche verwenden.


1109 Altenburg erstmals erwähnt  
Auf dem höchsten der Bamberger Hügel, 386 m ü. NN, liegt die Altenburg. Sie gehörte zur Ausstattung des Kollegialstifts St. Jakob und wird erstmals urkundlich erwähnt. Bischof Otto bestätigt, dass die "Altenburg cum silva et suis terminis"  ("Altenburg mit Wald und ihren Begrenzungen") zur Gründungsausstattung des Stifts gehört.
Toreinfahrt zur Altenburg
Die Altenburg ist in ihrer heutigen Gestalt zu einem großen Teil der romantisierenden Burgenbegeisterung des 19. Jahrhunderts zu verdanken. Die Burg wurde 1553 im Markgräflerkrieg durch Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth gebrandschatzt und war seitdem Ruine. 1801 wurden die zerfallenden Reste der Burg von Dr. Adalbert Friedrich Marcus erworben. Nach seinem Tod übernahm der 1818 gegründete Altenburg-Verein die Aufgabe, die Burg zu pflegen und zu erhalten.




1117    Erdbeben zerstört Michelskirche      
3. Januar: Ein heftiges Erdbeben erschüttert Italien und Deutschland, und die 1021 eingeweihte erste Kirche auf dem Michelsberg stürzt ein. Der Schlussstein fällt aus der Mauer. Der zweite viertürmige Bau wird bereits 1121 von Bischof Otto geweiht.

1122 Wormser Konkordat beendet den Investiturstreit  
11. November: Der Hoftag billigt die Abmachung des Wormser Konkordats, der den Investiturstreit beendet.  Bischof Otto ist Mitunterzeichner dieses Vertrages zwischen Kaiser Heinrich V. und Papst Calixtus II., in der die Einsetzung von Bischöfen und Äbten geregelt wird; der Kaiser überlässt dem Papst das Recht auf die Investitur (Amtseinsetzung) mit Ring und Stab, die Wahl wird jedoch in der Gegenwart des Herrschers oder seines Vertreters durchgeführt. Außerdem erfolgt vor der Amtseinsetzung die Überreichung des Zepters als Zeichen der Einsetzung in das Kirchengut (Regalien- oder Zepterinvestitur).  - Bischof Otto I. hat als geschulter Diplomat und ehemaliger Kanzler des Kaisers wohl maßgeblich an der Formulierung des Kompromisses mitgewirkt.

1124  Erste Missionsreise Ottos nach Pommern  
1. Mai: Das "Oratorium super Altenburg", eine Kapelle, die zur Altenburg gehört, wird  von Bischof Otto der heiligen Walburga geweiht.
Mai: Otto tritt eine Missionsreise nach Pommern an; seine Ziele sind Gnesen und Stettin.
Bild: Gesandte aus Pommern bitten Otto um Missionierung ihrer Heimat

1128  Zweite Missionsreise Ottos nach Pommern  
Otto begibt sich auf  eine zweite Missionsreise mit den Zielen Magdeburg und wiederum Gnesen und Stettin. Die Mission ist sehr erfolgreich, denn Otto wird noch heute als Apostel der Pommern gefeiert.
Bischof Otto der Heilige von Bamberg




Darstellung des heiligen Otto auf der älteren Grabtumba im ehemaligen Kloster Michelsberg (Bamberg)

1133 Gottfried von Viterbo studiert in Bamberg  
Der Geschichtsschreiber und Dichter Gottfried von Viterbo (ca. 1125-1191) kommt als Achtjähriger im Gefolge Kaiser Lothars III. zum Studium an der Domschule nach Bamberg.
Mehr über Gottfried von Viterbo

1139 Heiligsprechung Heinrichs II. - Tod von Bischof Otto I.      
14. März: Als einziger deutscher Kaiser wird Heinrich II. von Papst Eugen III. heilig gesprochen. 30. März: Bischof Otto stirbt im Alter von 80 Jahren und wird wunschgemäß im Chor der Michelskirche begraben.

1189 Zweiter Dombrand - Heiligsprechung von Bischof Otto  
Der Dom und die alte Hofhaltung mit den bischöflichen und kaiserlichen Gemächern brennen in Folge von Blitzschlag mit ihrer ganzen Umgebung ab.
10. August: Auf dem Reichstag in Würzburg wird Bischof Otto I. heilig gesprochen.

1190    Wahrscheinlicher Baubeginn des dritten Domes  

1200 Heiligsprechung von Kaiserin Kunigunde (29. März)  
Kaiserin Kunigunde von Tilmann Riemenschneider





Die heilige Kunigunde auf dem Kaisergrab von Tilman Riemenschneider im Bamberger Dom

    

(Zusammenfassung: Jonas Seeberger)
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Quelle:
MOSER, P.: Bamberg, Geschichte einer Stadt. Bamberg: Babenberg Verlag, 1998.