11. Jahrhundert
1002 Heinrich wird König   1007 Bistum Bamberg 1012 Domweihe
1014 Kaiserkrönung 1020 St Stephan 1021 Kloster Michelsberg
1024 Heinrich II. stirbt 1033 Kunigunde stirbt 1046-1047 Papst Clemens II.
1057 St. Gangolf 1065 St. Jakob 1081 Dombrand
1093 Bamberg - Bierstadt


1002
Heinrich, deutscher König  6. Juni: Heinrich, seit 995 Herzog von Bayern, wird  nach dem Tod von Kaiser Otto III. zum deutschen König gewählt. Er wird in Mainz vom Reichskanzler, dem heiligen Willigis (975-1011 Erzbischof von Mainz) zum König gesalbt und gekrönt.
10. August: Heinrichs Frau Kunigunde erhält in Paderborn die Königskrone.






1007
Gründung des Bistums Bamberg  
6. Mai: Der noch unvollendete erste Heinrichsdom wird an Heinrichs Geburtstag zum ersten Mal geweiht.
25. Mai: Pfingstsynode in Mainz: Auf Initiative Heinrichs wird die Gründung des Bistums Bamberg betrieben.
Ende Juni: Papst Johannes der XVIII. bestätigt das Bistum Bamberg.
1. November: Die Reichssynode in Frankfurt beschließt die Stiftung des Bistums Bamberg. Eberhard I. (967-1040), der Kanzler Heinrich II., wurde noch am selben Tag von Erzbischof Willigis von Mainz zum ersten Bischof Bambergs gesalbt.
Lateinische Originaltexte zur Bistumsgründung: http://www.bamberga.de/bistumsgruendung.htm
Bamberg war von zahlreichen gesetzlichen Pflichten befreit, denn es galt wegen seines slawischen Bevölkerungsanteils als Missionsbistum.
St. Stephan ist das älteste Stift der Stadt, es wurde zwischen 1007 und 1009 von Bischof Eberhard I. als Teil der Stiftung Heinrichs II. gegründet.    
















Zu den umfangreichen Ländereien des Bistums  Bamberg zählen 750 Jahre lang (bis 1759) auch Besitzungen in Kärnten/Österreich:
   ab 1007: Villach an der Drau (Homepage Villach)
   ab 1007: Gegend um Arnoldstein (am Dreiländereck Österreich-Italien-Slowenien, ca. 15 km südwestlich von Villach; bedeutendster Ort des unteren Gailtales)
   Wolfsberg (auf halbem Weg zwischen Klagenfurt und Graz): Der Bamberger Bischofs Eberhard II. von Otelingen (1146-1170) gründet  "Wolfsperch", das lange Zeit Sitz der Bamberger Verwaltung in Kärnten war.
   Bad St. Leonhard i. L. (im Lavanttal; ca. 15 km nördlich von Wolfsberg)












1012
Domweihe  
6. Mai: An Heinrichs 39. Geburtstag wird  der erste Heinrichsdom von Johannes von Aquileja geweiht. Zu diesem Ereignis kommen 45 Bischöfe nach Bamberg! Abt Gerhard von Seeon lobt Bamberg in einem Preisgedicht:




44
Hic onus argenti collucet montibus auri... Hier glänzt gewichtiges Silber mit Bergen von Gold...
47
Haec caput est orbis hic gloria conditur omnis Dies ist das Haupt des Erdkreises; hier wird jedweder Ruhm begründet.
50
Floret * maturat * venturaque sæcula durat * [Bamberg] blüht und reift und überdauert die Jahrhunderte, die da kommen werden.
Auch Thietmar von Merseburg beschreibt die Domweihe: http://www.bamberga.de/domweihe.htm
Die Domschule von Bamberg, die nach dem Bistum gegründet wurde, zählte zu einer der besten überhaupt und bestand bis ins 13. Jahrhundert.


Der jetzige Bamberger Dom wurde 1237 eingeweiht. Er wurde auf den Fundamenten des Heinrichsdoms von 1012 errichtet.
Bamberger Kaiserdom von Westen
1014
Kaiserkrönung von Heinrich II. und Kunigunde  
14. Februar: Papst Benedikt VIII. krönt im Petersdom in Rom Heinrich II. und Kunigunde zu Kaiser und Kaiserin.
Lateinischer Bericht Thietmars von Merseburgs:
http://www.bamberga.de/kaiserkroenung.htm


1020
Weihe von St. Stephan  
Der Papst sieht den Kirchenstaat durch Byzanz bedroht und bittet Kaiser Heinrich II. um Hilfe. Heinrich II. unterstellt bei dieser Gelegenheit Bamberg dem besonderen Schutz des Papstes, wofür er ihm jedes Jahr einen gesattelten Schimmel schenkt.
Gründonnerstag: Bei der Weihe der Stiftskirche St. Stephan, die der Papst Benedikt VIII. selbst übernimmt, sind 72 Bischöfe zu Gast.
Eine   der bedeutendsten Bildhandschriften der Ottonenzeit ist die Bamberger Apokalypse. Heinrich und seine Gattin schenken sie 1020 zur Weihe dem Kollegiatstift St. Stephan. Sie wurde von einem Hauptschreiber und drei anderen Künstlern geschrieben. Das Buch wird heute in der Staatsbibliothek Bamberg aufbewahrt.














St. Stephan von der Altenburger Straße aus; Blick nach Osten zum Fränkischen Jura. Bei der markanten stufenartigen Erhebung handelt es sich um den Stammberg bei Lohndorf.
St. Stephan und Blick zum Stammberg
1021
Kloster Michelsberg  
4. November: Bischof Eberhard I. weiht unter dem Vorsitz von Kaiser Heinrich II. die benediktinische Klosterkirche am Michelsberg.



Der Michelsberg von der Altenburger Straße aus
Blick von der Altenburger Straße zum Michelsberg
1024
Tod Heinrichs II.  
13. Juli: Mit nur  51 Jahren stirbt Heinrich  im Beisein  seiner Frau in der Pfalz Grona bei Göttingen an einem chronischen Gallensteinleiden.  Am 4. September wird der Salier Konrad II. (1024-1039) deutscher König. Kunigunde zieht sich ins Kloster Kaufungen bei Kassel zurück, das sie 1017 gestiftet hat.



1033
Tod von Kunigunde  
3. März: Kunigunde stirbt mit unbekanntem Alter im Kloster Kaufungen bei Kassel und wird später in den Bamberger Dom zu ihrem Mann, der auf seinen Wunsch "ante altare sancte crucis" (vor dem Altar des heiligen Kreuzes) beerdigt wurde, überführt.



1040-1047  Bischof Suidger = Papst Clemens II.  
13. August 1040: Eberhard, der erste Bamberger Bischof stirbt. Sein Grab  ist nicht mehr erhalten.
8. September 1040: Suidger wird zum zweiten Bischof von Bamberg gewählt.
25. Dezember 1046: König Heinrich III. (1028-1056)  inthronisiert Suidger in Rom zum Papst Clemens II.
Der neue Papst krönt seinerseits Heinrich III. zum römischen Kaiser. Clemens behält sein fränkisches Bistum und bleibt somit von den römischen Parteien unabhängig.
9. Oktober 1047:  Clemens II. stirbt an einer chronischen Bleivergiftung. Er wird im Bamberger Dom begraben. Sein Grab ist das einzige Papstgrab nördlich der Alpen.








Statue von Papst Clemens II.

Papst Clemens II. (1046-1047) am ersten Pfeiler der nördlichen Chorschranken des Bamberger Doms. - Der Kopf der Plastik lehnt an einem Kissen: Ursprünglich befand sie sich wohl in liegender Position auf dem Papstgrab; sie gelangte erst im 19. Jahrhundert an den jetzigen Standort. Reste der ursprünglichen Farbfassung sind noch deutlich zu erkennen.
Die Kleidung des Papstes entspricht der Bischofskleidung des 13. Jahrhunderts - die Sandsteinplastik entstand um 1240. Besondere Amtssymbole sind
a) das Phrygium
b) das Rationale
c) das Pallium













1057
Gründung von St. Gangolf  
Die Kollegiatskirche St. Maria und St. Gangolf wird in der erstmals genannten Siedlung Theuerstadt von Bischof Gunther gegründet.
1063
Weihe von St. Gangolf  
Bischof Gunther weiht St. Gangolf. Die Kirche besteht noch heute und ist somit die älteste Kirche Bambergs.


St. Gangolf aus dem 11. Jahrhundert und St. Heinrich aus dem 20. Jahrhundert zeigen mit ihren Türmen nach Westen. Durch ihre Lage in der ebenen Talstadt östlich des rechten Regnitzarmes und ihre niedrigen Türme können sie das Stadtbild nicht in gleicher Weise prägen wie die Kirchen der Bergstadt. Trotzdem ist die Theuerstatt mit St. Gangolf ein wesentlicher Bestandteil des Weltkulturerbes.
St. Gangolf und St. Heinrich
"Wâre got, ih lobin dih"
Vermutlich zur Einweihung von St. Gangolf entstand das Ezzolied,   das von Bischof Gunther in Auftrag gegeben wurde und vom Bamberger Domherrn Ezzo verfasst wurde. Es stellt die Heilsgeschichte dar und ist  das älteste erhaltene, frühmittelhochdeutsche Gedicht; mit ihm beginnt die volkssprachliche Literatur des 11. Jahrhunderts. - Das Lied ist in zwei Fassungen erhalten und wurde vielleicht auch schon 1060 verfasst, um die in Gemeinschaft lebenden Domherren zu einem strengeren Lebenswandel anzuregen. Ezzo war auch Teilnehmer am Pilgerzug von Bischof Gunther nach Jerusalem (1064/65).
1065
Stift Sankt Jakob  
Nach 1065 wird der Hauptchor der Kirche St. Jakob wird nach dem Beispiel des Doms nach Westen verlegt und am 25. Juni 1109 eingeweiht.


1081
Dombrand  
3. - 4. April: Der erste Dom und das Sandgebiet werden Raub einer Feuersbrunst.
1093
Anfänge der Bierstadt Bamberg  
Das Brauen von Bier wird erstmals bezeugt.
Zur Webseite Bierstadt Bamberg

(Zusammenfassung: Jonas Seeberger)
Quelle:
MOSER, P.: Bamberg, Geschichte einer Stadt. Bamberg: Babenberg Verlag, 1998.
  


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Seeon  
Seeon liegt im Chiemgau und gehört zur Gemeinde Seebruck im Kreis Traunstein/Oberbayern. Das im Jahre 994 gegründet Benediktinerkloster, in dem Gerhard von Seeon der erste Abt war, bestand bis zur Säkularisation im Jahr 1803 und beherbergt heute das Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern.